McsORGAN Magazin 2020

In den ersten drei Aprilwochen habe ich bereits diverse kleine Ausfahrten ins Domleschg (siehe Foto: vor dem Schloss Rhäzüns), nach Ober-Tschappina am Heinzenberg, auf die Lenzerheide, in die Bündner Herr- schaft und über die Luziensteig gemacht. Dass ich noch kein versierter Morganist bin, habe ich gemerkt, als ich mit meiner 16-jährigen Tochter nach einem Ausflug grad noch einkaufen gegangen bin und dann mit vier vollen Einkaufstaschen und einer gros- sen Packung WC-Papier vor dem Wagen stand. Irgend- wie haben wir es aber geschafft, alles zu verstauen und auf dem Heimweg nichts zu verlieren. Für mich hat sich der Jugendtraum erfüllt: Ich genies- se die Freiheit, den Duft der weiten Welt und kann als Ausgleich zu meinem beruflichen Alltag hervor-ragend abschalten und die Seele baumeln lassen. Nun habe ich «ein bisschen Ahnung – wieder kein Geld – mehr Zeit – aber einen Morgan!» In der Abt-Garage wurde mir mein neuer glänzender schwarzer Morgan Plus 4 von Herrn Tschümperlin mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 2 Metern erklärt und übergeben. Und dann kam der grosse Moment: einsteigen, Sitz richten, Sicher- heitsgurt montieren, Motor starten – und los ging es! Vollste Konzentration war am Anfang nötig, aber schon bald wich die Anspannung einer grossen Freude und Entspannung. Ich fuhr gemütlich Richtung Zürich und dann über Wil und das Toggenburg heim nach Domat / Ems. Das Anfahren und Schalten klappte immer besser. Nur die Bedienung der Handbremse, bei der man mit dem Gesicht fast an der Frontscheibe klebt, weil sie sich so weit vorne versteckt befindet, war ein bisschen ge- wöhnungsbedürftig – aber eben «british» . Auffallend ist, dass man von den Leuten am Strassenrand positiv bestaunt wird, es wird gewunken, und vor allem Kinder schauen neugierig, was denn da für ein altes Gefährt vorbeituckert. Ein Mann auf dem Parkplatz meinte, dies wäre jetzt wirklich ein toll restaurierter Wagen. Dieser sei sicher 40 Jahre alt. McsORGAN « . . . um di e See l e baume ln . . . » – 105