Schweizerischer Fischerei-Verband

//// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// 29 Abb. 20: Kleine Gewässer im Schweizer Mittelland waren ursprünglich wohl mehrheitlich von dichtem Ufergehölz gesäumt. Trotzdem handelte es sich wahrscheinlich nicht um einen grünen Tunnel, da Ufererosion oder die Anwe- senheit des Bibers immer wieder für Licht im Gewässer sorgte. (Foto: S. Gründler) immer stärker zu. Besonders ausgeprägt sind die Schwankungen bei fehlendem Gehölz- saum und überbreitem Niedrigwassserprofil. Die Maximaltemperatur kann hier gegenüber einem beschatteten, naturnahen Gewässer durchaus um mehrere Grad pro Laufkilometer zunehmen. Für standorttypische Fliessgewässerorganismen ist insbesondere die festgestellte Zunah- me der Wassertemperatur vor allem in den Sommermonaten ein grosses Problem. Diesem Problem kann durch eine grossflächige Beschattung wirkungsvoll entgegnet werden. Sie re- duziert sowohl die Maximaltemperatur als auch die die tägliche Temperaturschwankung zwi- schen Tag und Nacht. Beides wirkt sich positiv auf die Vitalität und das Wachstum der meisten Fischarten aus. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass durch gewässertypische tiefe Wassertemperaturen das Auftreten teilweise bestandsgefährdender Fischkrankheiten (z.B. PKD) verhindert oder zumindest verringert werden kann. Bei der Aufwertung von Gewässern sollte in der Regel ein Zustand angestrebt werden, wel- cher seinem natürlichen Ursprungszustand möglichst nahe kommt. Hierzu gehören, wie be- reits erläutert, unter anderem ein standorttypischer Gehölzsaum und ein oft mäandrierender Verlauf mit Kolken und Rauschen.

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