Schweizerischer Fischerei-Verband

94 //// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// Fliessgewässer (Bachforelle) Stillgewässer (Seeforelle) Bei dieser Gelegenheit können die jeweiligen Stellen und Personen über das angestrebte Vorhaben informiert werden. Für die spätere Projektausarbeitung hilft es sehr zu wissen, wer dem Ansinnen positiv oder eher kritisch gegenüber steht. Ausserdem rennt man manchmal offene Türen ein und findet zusätzliche Verbündete. All dies vereinfacht ein späteres Projekt. Kartenmaterial und weitere Informationen zum Bach und den angrenzenden Flächen, fin- det man für die meisten Kantone bei: geo.admin.ch , oder den Geoportalen (GIS) des jewei- ligen Kantons. Verschiedenste Karten wie Parzellenplan, Karten über Kantonale, Kommunale und Bundes-Naturschutzgebiete und Karten über den Gewässerzustande kann man dort ein- sehen. Eigene, ergänzende Informationen erarbeiten Abhängig von den bereits verfügbaren Informationen (siehe oben) , sind zusätzliche eigene einfache Abklärungen nötig. Diese helfen ein angepasstes Projekt zu entwickeln. Falls der ökologische Zustand des Gewässers nicht bereits dokumentiert ist, wird empfohlen anhand eines einfachen Feldprotokolls den IST-Zustand zu erfassen. Das Feldprotokoll dient dazu, den Bach abschnittsweise immer auf die gleiche Art zu bewerten/analysieren. Ein Mus- ter eines einfachen Feldprotokolls findet sich im Anhang. Wichtige Punkte sind der Zustand der Gewässersohle, Uferböschungen und Gewässerraum, mögliche Wanderhindernisse und die Breiten- und Tiefenvariabilität des Gewässers. Probleme benennen Nur wenn der IST-Zustand bekannt ist, können konkrete Probleme klar identifiziert und be- nannt werden. Aber auch positive Aspekte des Gewässers sollen dokumentiert werden, damit diese erhalten oder gefördert werden können. Im Idealfall dient als Referenz der na- türliche Ursprungszustand des Gewässers. In einer Problemanalyse werden die negativen Punkte klar benannt. Es gibt hierbei verschiedene Lösungswege. Aus Sicht der Fische ist wichtig, dass das Gewässer über das gesamte Jahr und den gesam- ten Lebenszyklus eines Fisches betrachtet wird. Als Hilfe kann dabei die, bereits im Kapitel 3 vorgestellte Grafik (unten) zu den Lebensraumansprüchen der Bachforelle genutzt werden. Sind alle Punkte im Gewässer erfüllt? Die ermittelten Defizite sollen in einem späteren Schritt mit geeigneten Massnahmen beho- ben oder entschärft werden. Laichsubstrat Verstecke Strömungsvielfalt Nahrung Wassertemperatur Vernetzung Sauberes Wasser Beim Benennen der Problem kann der Lebenszyklus der Bachforelle helfen. Alle aufgeführten Schlüsselfaktoren müssen sowohl in Qualität, als auch in Quantität erfüllt sein. (Grafik: Fischereiberatungsstelle FIBER, ergänzt mit Informationen)

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