Phönix

14   November 2013 und bewegen kann, dies ist für das Entwicklerteam die grösste Motivation. Nach vielen «Ups» kamen auch «Downs» dazu, wa- ren doch im Betrieb geringe Ressourcen vorhanden, so wägt man immer zwischen Kosten und Nutzen ab.  Da viele technische Module wie Servos, Steuereinheiten etc. im Einsatz sind, muss überlegt werden, wie die Problematik der Updates in den Griff zu bekommen ist. Daher ist die richtige Produkteauswahl wichtig. Das eingesetzte Android-Betriebs- system ist abwärtskompatibel, das Gleiche gilt für die Steuer- motoren, die für menschenähnliche Bewegungen verantwort- lich sind. Wenn jedoch etwas nicht mehr funktioniert, werden auch Treiber umprogrammiert, um die gewünschte Funktion zu erhalten. Die vielen Updates, die periodisch verfügbar sind, bringen in der Tat den gewünschten Nutzen. Nur durch Up- dates (= Innovation) werden kostenlos tolle Funktionen, die im Projekt integriert werden, nutzbar – daher altert «Jinn» nicht, die Updates sind das «Anti-Aging-Elixier». Technologie Als technischem Modellbauer sind Michael Roggli die Vor- und Nachteile der einzelnen Werkstoffe bekannt – dazu wird die Preisstruktur der Werkstoffe genau betrachtet. Für hochfeste Anforderungen wird Carbon verwendet, weitere Werkstoffe sind Aluminium und mit Laser- oder Wasserstrahl geschnittene Kunststoffe. Die Nutzung von CAD (computergesteuertes Zeichnen) und eines 3-D-Druckers für räumliche Gebilde wie Brustpanzer oder Hände gibt dem Team die Möglichkeit, mit minimalem Aufwand Prototypen herzustellen. Wichtig ist auch, dass eine spätere Serienproduktion in der Schweiz wirt- schaftlich hergestellt werden kann, eine Produktion in einem fernen Billiglohnland ist keine Option. Am Anfang steht immer die Idee. Sich mit Humanoiden und Robotik auseinanderzusetzen und die Selbstsicherheit, die Technologie richtig nutzen zu können, waren die Grundmoti- vation, um ohne Millionenbudget an das Humanoidprojekt heranzugehen.  Dieses Projekt wird aktuell von einem Viererteam vorangetrie- ben – das Ergebnis ist seit dem Start vor drei Jahren überra- schend weit gediehen. Der Humanoide «Jinn» kann bereits selbstständig gehend eine PET-Flasche zwischen zwei Orten abholen und neu deponieren.  Der Roboter ist nicht mehr nur in unseren Gedanken, nein, er steht da und macht schon grösstenteils das Gewünschte. Ge- genüber reiner Softwareentwicklung, die dazu gehört, ist der Roboter mit seinen humanoiden Zügen etwas, das man sehen Menschenähnliche Roboter werden bald die Arbeitswelt revolutionie- ren. Fiktion oder Wirklichkeit? Keiner weiss es genau – aber einige wenige glauben daran. So auch Roger Seeberger und Michael Roggli aus der Schweiz, die ohne Millionenbudget ihr Projekt «Jinn» schon zum Laufen gebracht haben.  Humanoide – menschenähn- liche Roboter sind in naher Zukunft unsere neuen Arbeits- kollegen Michael Roggli, «Jinn» und Roger Seeberger (v.l.n.r.)

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