Phönix

16   November 2013 Der Vertrieb wird über einen Webshop organisiert, der Kunde kann sich Gesamtsysteme, Bausätze oder auch nur einzelne Komponenten bestellen. Individuelle Bedürfnisse sind dank 3-D-Druck ebenfalls auch in Kleinserien möglich. Der Hard- wareteil wird auch als PDF-Bausatz zum selber Drucken in 3-D zur Verfügung gestellt. Android versus iOS von Apple Das sind ganz pragmatische Überlegungen, die für Android sprechen. So ist die Entwicklungsumgebung von Android kos- tenlos und Open Source. Es gibt keine Lizenzierungsprozesse, die nach Jahren ändern und eine Neuentwicklung vorausset- zen. Apple hingegen ändert oft irgendwelche Vertragsbedin- gungen und ist zudem rigoroser innerhalb von Updates und garantiert nie eine Abwärtskompatibilität zu früheren Versio- nen. PlayStore von Google entspricht als Vertriebsplattform dem AppStore von Apple – Google macht hingegen kaum Ein- schränkungen, welche Apps im PlayStore downloadbar sind, hier ist der Entwickler selber verantwortlich für seine App. Dies beschleunigt den Vertriebsprozess massiv. Die Zukunftsaussichten von «Jinn» Humanoide arbeiten acht Stunden unter erschwerten Bedin- gungen, benötigen keine Rauch- oder Kaffeepause. Sie sind daher als verlässliche, genaue «Mitarbeiter» geschätzt. Sollte eine Arbeit zu schwierig für «Jinn» sein, dann wird eine neue Hand mit sensorgesteuerten Fingern aus dem 3-D-Drucker aus- gedruckt, ein bisschen Elektronik und Software, und die Arbeit kann weitergehen. Im Gegensatz zu uns Menschen, die im Alter langsamer werden und neue Aufgaben nur mühsam erlernen, hat «Jinn» also einen riesigen Vorteil, er wird im Alter immer besser. www.seeberger-robotics.ch Auch die Maschinenindustrie in der Schweiz, die einem dau- ernder Technologiewandel und Preisdruck unterworfen ist, könnte am Robotik-Höhenflug teilhaben. Warum nutzen wir in der Schweiz nicht die neuen Technologien, um in diesem innovativen Umfeld Know-how aufzubauen und führend zu werden? Man darf bei neuen Konzepten ohne Erfahrungswerte nicht sofort von Arbeitsplatzabbau sprechen – wenn wir es nicht machen, dann machen es die anderen, und dies schon morgen. Das Vertriebskonzept für Robotik und Humanoide Im Low-Cost-Bereich wird ein vierbeiniger Einstiegsroboter angeboten. Dieser kommt mit nur acht Motoren aus und ist bezahlbar. Auch mit zwölf Motoren und entsprechender Steu- erung wäre ein Start möglich gewesen, dies hätte jedoch hö- here Kosten zur Folge gehabt. Als Ausbildungskonzept im Schulbereich muss der Budgetaspekt für die Kunden immer beachtet werden, um Kaufinteressenten zu finden. Das heisst nicht, dass diese Einstiegsvariante eine Sackgasse ist – im Gegenteil. Ein interessierter Schüler kann jederzeit noch eini- ge Servos dazukaufen und den Roboter individuell aufrüsten und weiterentwickeln. «Jinn» – der Humanoid-Roboter – wird ebenfalls als Bausatz verkauft, dabei sollen der Aufbau und die Funktion relativ einfach und schnell möglich sein, durch den Ausbau von Hard- und Software ist eine weitere Entwicklung mit neuen, unge- ahnten Möglichkeiten sichergestellt. Wie in der Computerindustrie funktioniert in der Robotik nichts ohne Software. Die Grund-Robotik-Software kann individuell erweitert werden. Auf dem Vertriebs- und Entwicklungskonzept von Open Source können Erweiterungen von Drittpersonen programmiert werden, die in künftigen Software-Updates verteilt werden. Humanoide: So nennt man alle Lebensformen und Maschinen, die ein menschenähnliches Erscheinungsbild haben. Zudem findet die Fortbewegung primär aufrecht auf zwei Beinen statt. «Jinn»: ein Schweizer Humanoidprojekt Open Source-Software: Quelloffen nennt man Softwareentwicklungen, deren Lizenzbestimmungen besagen, dass der Quelltext öffentlich zugänglich ist. Aufwendige Technik ist notwendig, um einfachste Bewegungen auszuführen

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