Schweizerischer Fischerei-Verband

//// FISCHER SCHAFFEN LEBENSRAUM //// 39 PASSIVE REVITALISIERUNG Neben baulichen Massnahmen können Fliessgewässer auch passiv revitalisiert werden. Bei «passiven Revitalisierungen» wird beispielsweise auf den Unterhalt von harten Uferverbauun- gen wie Blocksatz oder Steinschüttungen verzichtet oder sie werden ersatzlos entnommen. Ergänzend können Strömungslenker eingebaut werden, um Laufverlagerungen und andere eigendynamische Prozesse einzuleiten. Dem Gewässer wird zumindest in einem vorgege- benen Korridor freier Lauf gelassen, so dass sich nach und nach wieder ein naturnaher Bach oder Fluss entwickeln kann. Dieser Prozess dauert mitunter Jahrzehnte oder gar Jahrhun- derte. Das Vorgehen ist jedoch relativ kostengünstig und meistens nicht einmal temporär mit negativen Auswirkungen auf das bestehende Gewässer mit den dort lebenden Tier- und Pflanzengemeinschaften verbunden. Entwicklungsphasen bei einer passiven Revitalisierung Entwicklungsphase 1 ⊲ Pflanzen von Ufergehölz ⊲ Förderung des Auwaldes ⊲ Förderung der Eigenentwicklung durch Massnahmen der Gewässerpflege Ausgangszustand ⊲ Uferstreifen bereitstellen (Grunderwerb) ⊲ Ufersicherung (Steinwurf) entfernen ⊲ Nutzungsumstellung ▲ Einbau von Leitwerken Sohleanhebung durch Querbauwerke ▼ Entwicklungsphase 2 ⊲ Eigenentwicklung beobachten ⊲ Natürliche Sukzession belassen ⊲ Ggf. lenkende ingenieurbiologische Massnahmen Entwicklungsphase 3

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