McsORGAN Magazin 2020

Als ich 2009 mit meiner Tochter Nathalie in Vevey an einer Oldtimer-Autoausstellung war, besuchte ich einen Stand, an dem ein Morgan ausgestellt war. Ich erzählte Nathalie, dass ich 1968 das gleiche Auto hatte. Als sie diese Erin- nerung in meinen Augen aufleuchten sah, sagte sie zu mir: « Papa, du solltest ihn kaufen, du hast hart genug gearbeitet und du hast es verdient. » Ich sagte dem Aussteller, dass ich das ausgestellte Modell unter der Bedingung kaufen würde, dass mei- ne Frau Aliette sich hinsetzen und vor allem aus dem Auto wieder aussteigen könne. Zwei Wochen später vereinbarten wir einen Termin für eine Probefahrt. Ali- ette bestand den Test, und ich kaufte das ausgestellte Modell. Es handelte sich um ein Sondermodell, das an- lässlich des hundertjährigen Jubiläums der Marke im Jahr 2009 erschien, das Modell Plus 4 2.0 Swisspack in Monterey-Blau. Im Frühjahr 2010 übergab mir die Autobritt-Garage in Genf mein Auto. Unter meinen Patienten behandelte ich Yves Müller , der einen alten Morgan besitzt und Mitglied des MCS ist. Er lud mich ein, Mitglied des Clubs zu werden, und ab 2010 konnte ich an den vielen Aktivitäten teilneh- men. Die meisten Mitglieder waren Deutschschweizer, und wir waren eine Handvoll französischsprachiger Schweizer, die den Röstigraben überbrückten. Es gab in der Westschweiz einen weiteren Club, den Swiss- MOG in Genf, der bereits die meisten glücklichen Be- sitzer von Morgan in der Westschweiz versammelte. Im Frühling und Herbst organisierte Yves einen Tages- ausflug an einem Sonntag für die Westschweiz, aber auch einige treue Deutschschweizer Freunde nahmen daran teil. Die Reise fand oft im malerischen Jura statt. Kurz vor Mittag fand ein Aperitif statt, bei dem Yves , unterstützt von Paulette , aus seinem antiken Koffer die berühmten Weinflaschen aus seiner Region herausholte. Mittags wurde in der Regel in einem aus- gezeichneten Restaurant gegessen, oft in Frankreich. Ich hatte die Gelegenheit, drei dieser Ausflüge zu or- ganisieren, als Yves verhindert war. Um meinen Kan- ton Freiburg bekannt zu machen, organisierte ich eine Tour, bei der 17 Autos von Lausanne nach Gruyère und dann durch die Unterstadt von Freiburg fuhren. Ein anderes Mal war es das Vallée de Joux und schliess- lich nahm ich 2014 14 Besatzungen von den Lavaux- Weinbergen in die Freiburger Voralpen, nach Charmey, mit. In Anlehnung an die Tradition, die Yves für den Aperitif eingeführt hatte, holte ich auch aus meinem alten Koffer Flaschen meines eigenen Weins, des «Vin du Docteur» . Diese Begegnungen waren von offener Kameradschaft und guter Laune geprägt. Tex t e e t f o t os : Dan i e l Chappu i s «ICH FÜHLE MICH IMMER WIEDER JÜNGER UND JÜNGER»

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